Lippstadt. Häusliche Gewalt ist – gerade in der Corona-Pandemie – weiterhin ein Problem: „Aus diesem Grund ist es uns dieses Jahr besonders wichtig, an der UN Kampagne „Orange the World“ teilzunehmen“, erklärt Daniela Franken, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Lippstadt. Gemeinsam mit dem Soroptimist International Club Lippstadt und dem Zonta Club Lippstadt setzt die Gleichstellungsstelle am 25. November, dem „Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen“, ein Zeichen, indem das historische Rathaus in Lippstadt orange beleuchtet wird. Ebenso beteiligt sich die Hochschule Hamm-Lippstadt (HSHL) an der Aktion und beleuchtet an diesem Tag die Labore der obersten Etage der HSHL.
„Zu Beginn der Corona-Pandemie sind die Fallzahlen häuslicher Gewalt, die die Polizei aufgenommen hat, entgegen den Befürchtungen gesunken. Die Vermutung legt aber nahe, dass aufgrund der Kontaktbeschränkungen viele Betroffene nicht in der Lage waren, entsprechende Hilfs- und Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. Daher muss davon ausgegangen werden, dass das Dunkelfeld größer geworden ist“, erklärt Daniela Franken.
Den Beteiligten der Aktion ist es auch wichtig, auf konkrete Hilfsangebote aufmerksam zu machen: Auf der Seite der Gleichstellungsstelle der Stadt Lippstadt sind wichtige Informationen für Betroffene zusammengestellt, auch das Opferschutzportal NRW bietet entsprechende Hilfestellungen. „In einer akuten Notsituation gilt aber: Rufen Sie sofort die Polizei über den Notruf 110 an“, betont Franken. Wer Betroffene unterstützen möchte und ihnen dabei helfen möchte, sich aus einer Gewaltsituation zu befreien, kann sich beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) informieren. Das BMSFJ hat speziell zu diesem Thema die Kampagne „Unsere Nachbarschaft ist #StärkerAlsGewalt“ ins Leben gerufen. Hier steht der Zusammenhalt in der Nachbarschaft und in den Kommunen im Mittelpunkt.
„Häusliche Gewalt ist keine Privatsache. Es ist wichtig, dass auch Nachbarn oder andere außenstehende Personen hinschauen und ggf. einschreiten, wenn Hilfe notwendig ist“, appelliert Daniela Franken.
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