WEIL ES UM DIE MENSCHEN GEHT

Soroptimist International Club Lippstadt unterstützt Krankenhaus in Afghanistan mit 3.000 Euro

Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Ereignisse in Afghanistan erinnern sich die Mitglieder des Lippstädter Soroptimist Clubs an den bewegenden Vortrag, den Karla Schefter vor etwa 10 Jahren im damals vollbesetzten Rathaussaal hielt.

Die ehemalige OP-Schwester aus Dortmund gründete vor über 30 Jahren ein Krankenhaus in Afghanistan, das etwa 60 km südlich von Kabul liegt und seither Anlaufstelle für ca. 6000 Patienten im Monat ist. Davon sind 75 % Frauen und Kinder, die bisher größtenteils durch Spenden kostenlos versorgt werden konnten.

Wie Karla Schefter im Gespräch mit Dr. Julia Kluger vom SI Club Lippstadt erläutert, ist in Anbetracht des nahenden Winters und des Rückzugs fast aller Hilfsorganisationen mit weiter ansteigenden Patientenzahlen zu rechnen.

Die Region sei bereits seit Monaten in der Hand der Taliban. Durch die seit Jahrzehnten strikte politische Neutralität des Krankenhauses seien von Seiten der Taliban bis auf die aktuelle Trennung in einen Männer – bzw. Frauen- und Kindertrakt keinerlei Einschnitte im Alltagsablauf der Krankenhausarbeit erfolgt. Karla Schefter betont, dass die dem Krankenhaus angegliederte Schule auch für Mädchen weiter geöffnet sei. Ebenso liefe die fachliche Ausbildung der Mitarbeiter weiter – 20 davon seien Frauen, darunter Hebammen, Arztinnen und Zahnärztinnen, die oft die alleinigen Verdienerinnen in der Großfamilie seien. „Wir sind grundsätzlich medizinische und nicht politische Partei.“

Durch kluge Bevorratung seien die Abläufe und die Versorgung mit Medikamenten, Energie und Nahrung für die nächsten Monate gesichert. Im Gespräch betont die mittlerweile fast 80-jährige Schefter, die aktuell täglich telefonischen Kontakt zum Verwaltungsdirektor des Krankenhauses hält, wie wichtig es gerade jetzt sei, die Menschen vor Ort nicht zu vergessen und weiterhin durch Spenden zu unterstützen. „Einstellung der medizinischen Hilfe bedeutet zum jetzigen Zeitpunkt Bestrafung der Menschen und nicht der Taliban“.

Der SI Club Lippstadt fühlt sich Frau Schefter, die für ihre engagierte Arbeit mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde, seit Jahren eng verbunden. Aus diesem Grunde entschlossen sich die Mitglieder um die aktuelle Präsidentin Dr. Bianca Mertens, dieses so menschliche Projekt mit 3.000,- Euro zu unterstützen.

Weitere Informationen können unter www.chak-hospital.org abgerufen werden. Eine Unterstützung dieses nachhaltigen und humanitären Projekts kann über das Spendenkonto bei der Sparkasse Dortmund Afghanistan-Komitee C.P.H.A.e.V., IBAN DE70 4405 0199 0181 0000 90, BIC DORTDE33 erfolgen.

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